Artikel von Stefan Bäuchl

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Mitarbeiterbindung im Blick: 5 Fehler, die Unternehmen meiden sollten

In der heutigen Zeit ist die Bindung von Mitarbeiter:innen an ein Unternehmen für Arbeitgeber von entscheidender Bedeutung. Angesichts des Fachkräftemangels gestaltet es sich zunehmend schwierig, kompetente Arbeitnehmer:innen schnell und adäquat zu ersetzen. Unternehmen stehen somit vor der Herausforderung, ihr Team langfristig zu halten. In diesem Artikel beleuchten wir 5 Fehler, die Unternehmen bei der Mitarbeiterbindung begehen und wie man sie vermeiden kann.

INHALT

Warum ist Mitarbeiterbindung wichtig?

Früher war es üblich, über lange Zeit oder sogar lebenslang bei einem Unternehmen zu arbeiten. Heutzutage herrscht jedoch ein ganz anderer Wind auf dem Arbeitsmarkt. Arbeitgeber haben es zunehmend schwerer, Mitarbeiter:innen zu finden und von sich zu überzeugen. Dies führt zu einem Anstieg offener Stellen. Die Suche nach qualifizierten Mitarbeiter:innen gestaltet sich als zeitaufwändig, und Stellenanzeigen bleiben oft länger unbesetzt. Angesichts des wachsenden Angebots an Arbeitsplätzen und der gestiegenen Verhandlungsmacht qualifizierter Bewerber:innen zeigen sich Mitarbeiter:innen zunehmend wechselbereit.

In diesen Zeiten ist es für Unternehmen entscheidend, ihre Mitarbeiter:innen zu halten und einer Fluktuation entgegenzuwirken. Daher ist es unerlässlich, Zeit und Ressourcen in die Mitarbeiterbindung zu investieren.

Verständnis für Mitarbeiterbindung – Die 4 Ebenen

Die meisten Unternehmen erkennen die Wichtigkeit der Mitarbeiterbindung. Um dieses Ziel zu erreichen, ist es zunächst wichtig zu verstehen, was Mitarbeiter:innen bindet und wo anzusetzen ist. Aus diesem Grund hat sich eine Theorie der 4 Ebenen der Mitarbeiterbindung etabliert. Sie beschäftigt sich mit den verschiedenen Ebenen, auf denen eine Verbundenheit zum Job hergestellt werden kann.

Die 4 Ebenen der Mitarbeiterbindung:

1. Die rationale Mitarbeiterbindung 

2. Die habituelle Mitarbeiterbindung 

3. Die normative Mitarbeiterbindung

4. Die emotionale Mitarbeiterbindung

 

Die rationale Mitarbeiterbindung basiert auf Fakten wie Gehalt, Benefits, Sozialleistungen und Entwicklungsmöglichkeiten.

Die habituelle Mitarbeiterbindung entsteht aus der Gewohnheit. Viele Mitarbeiter:innen bevorzugen das vertraute Umfeld, auch wenn die Arbeitsbedingungen nicht optimal sind.

Die normative Mitarbeiterbindung ist mit einem Pflichtgefühl verbunden. Dies kann in Familienunternehmen der Fall sein oder wenn eine Führungskraft ihr Team nicht im Stich lassen möchte. Sie beruht auf dem Gewissen der Mitarbeiter:innen.

Die emotionale Mitarbeiterbindung resultiert aus der Zufriedenheit der Mitarbeiter:innen. Wenn die Arbeit Freude bereitet, einen Sinn ergibt und das Arbeitsklima angenehm ist, entsteht eine emotionale Bindung zum Job.

Mehr zu der Theorie der 4 Ebene lesen Sie hier.

Erfolgreiche Mitarbeiterbindung in der Praxis

Wir bei Schulmeister sind uns bewusst, dass zufriedene Mitarbeiter:innen produktiver sind und auch bessere Leistungen erbringen. Mitarbeiter:innen, die hauptsächlich aus Gewohnheit oder Pflichtgefühl im Unternehmen bleiben, könnten Leistungs- und Motivationsprobleme haben. Daher ist es wichtig, bei der Mitarbeiterbindung vor allem die emotionale Ebene zu berücksichtigen. Und um Mitarbeiter:innen emotional an das Unternehmen zu binden, müssen Arbeitgeber sicherstellen, dass sie sich in ihrem Job wohl fühlen.

Mehr zum Thema Mitarbeiterbindung, nötige Maßnahmen, Stragetien und Umsetzung, lesen Sie in einem interessanten Artikel von betriebsausgabe.de

Trotz aller Bemühungen, die Unternehmen leisten, um die Mitarbeiterbindung zu stärken, passieren gelegentlich Fehler. Hier sind 5 zu vermeidende No-Gos, die sich negativ auf die Loyalität Ihrer Mitarbeiter:innen auswirken können:

Achtung: 5 große Fehler, die Sie vermeiden sollten

1. Falsche Herangehensweise

Maßnahmen wie Home-Office-Optionen, flexible Arbeitszeiten oder Weiterbildungsmöglichkeiten sind zwar positiv und können sowohl auf rationaler als auch auf emotionaler Ebene wirken. Es ist jedoch wichtig zu berücksichtigen, wo die Bedürfnisse Ihrer Mitarbeiter:innen liegen. Möchte eine alleinerziehende Mutter von drei Kindern möglicherweise lieber flexible Arbeitszeiten oder eine organisierte Kinderbetreuung anstelle von Weiterbildungsangeboten? Hier lohnt es sich, individuelle Gespräche zu führen und auf die spezifischen Bedürfnisse einzugehen.

2. Falsche Versprechungen

Seien Sie vorsichtig bei Versprechungen, die Sie möglicherweise nicht einhalten können. Nichts wirkt sich so negativ auf die Zufriedenheit und Bindung der Mitarbeiter:innen aus wie leere Versprechungen. Wenn Mitarbeiter:innen beispielsweise lange auf eine versprochene Beförderung oder Gehaltserhöhung warten müssen, kann dies demotivierend wirken und die Bindung zum Unternehmen beeinträchtigen.

3. Vernachlässigung des finanziellen Aspektes

Obwohl Geld allein nicht glücklich macht und andere Faktoren für die langfristige Bindung von Mitarbeiter:innen wichtig sind, ist eine angemessene Bezahlung entscheidend. Insbesondere auf rationaler Ebene kann ein etwas höheres Gehalt im Vergleich zu Wettbewerbsunternehmen positiv wirken. Daher ist es wichtig, neben Benefits auch Gehaltserhöhungen und Prämien nicht zu vernachlässigen.

4. Fehlbesetzungen in Führungspositionen

Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts forsa, die im Jahr 2022 im Auftrag von XING E-Recruiting durchgeführt wurde, kündigen 28% der Arbeitnehmer:innen aufgrund des Führungsverhaltens ihrer Vorgesetzten. Daher ist es wichtig, bei der Besetzung von leitenden Positionen oder Positionen mit Personalverantwortung besonders achtsam zu sein. Eine falsche Entscheidung kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass qualifizierte Mitarbeiter:innen das Unternehmen verlassen.

5. Gefälschte Bewertungen auf Kununu

Wenn es um die Anziehung neuer Talente geht, sind die Standpunkte und Erfahrungsberichte von aktuellen Mitarbeiter:innen ein wertvolles Instrument, um das Unternehmensimage nach außen hin zu formen. Insbesondere Bewertungen auf Plattformen wie Kununu können die Entscheidung beeinflussen, ob sich jemand für eine Stelle bewirbt oder nicht-> Mehr dazu lesen Sie hier. Doch Vorsicht ist geboten: Gefälschte Mitarbeiterbewertungen, die vom Arbeitgeber selbst verfasst werden, werden schnell durchschaut! Unternehmen sollten stattdessen die Funktion "Als Arbeitgeber kommentieren" nutzen, um auf negative (oder auch positive) Bewertungen zu antworten. Dadurch entsteht ein authentischeres und transparenteres Bild des Arbeitgebers. Es ist auch nicht ratsam, Mitarbeiter:innen explizit zu bitten, übermäßig positive Bewertungen abzugeben, da dies ebenfalls zu negativen Reaktionen führen kann. Stattdessen sollten Sie sicherstellen, dass Ihre Arbeitsbedingungen und Arbeitsatmosphäre erstklassig sind, damit Ihre Mitarbeiter:innen von selbst positive - und vor allem ehrliche - Bewertungen abgeben.

Unser Fazit:

Consultant, Mitarbeiterbindung

Qualifizierte Mitarbeiter:innen sind die wertvollsten Ressourcen eines Unternehmens

Mitarbeiterbindung ist von entscheidender Bedeutung – das steht außer Frage. Die Strategien hierfür müssen jedoch sorgfältig ausgewählt, auf die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeiter:innen zugeschnitten und dennoch realistisch sein.

Sie möchten nicht nur Ihre bestehenden Mitarbeiter:innen halten, sondern auch Ihr Team erweitern? Wir unterstützen Sie gerne dabei – kontaktieren Sie uns noch heute!

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