Artikel von Arabel Senger

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Finanzkompetenz extreme: Was Steuerberater:innen und Wirtschaftsprüfer:innen alles können müssen

Steuerberater:innen und Wirtschaftsprüfer:innen sind wichtige Berufe, die eine entscheidende Rolle bei der finanziellen Stabilität von Unternehmen spielen. Obwohl sich die beiden Berufe in gewisser Weise ähnlich sind, gibt es auch einige signifikante Unterschiede. In diesem Blogartikel werden wir uns eingehend mit den Aufgaben, Kenntnissen, Herausforderungen und dem Gehalt von Steuerberater:innen und Wirtschaftsprüfer:innen auseinandersetzen, um ein umfassendes Verständnis für beide Berufe zu vermitteln.

INHALT

Was sind die Aufgaben der Steuerberatung & Wirtschaftsprüfung?

Die Steuerberatung und die Wirtschaftsprüfung sind zwei Berufsgruppen, die eng beieinander liegen. Ausbildung, Fähigkeiten & Kenntnisse, Herausforderungen – all dies ist sich sehr ähnlich. Bei den Aufgaben allerdings ist die Unterscheidung zwischen dem/der Steuerberater:in und dem/der Wirtschaftsprüfer:in durchaus maßgeblich.

Was macht ein:e Wirtschaftsprüfer:in?

Wirtschaftsprüfer:innen übernehmen die Prüfung von Jahres- und Konzernabschlüssen inkl. Lagebericht nach den diversen Rechnungslegungsvorschriften (bspw. UGB und IFRS). Der Prüfungspflicht unterliegen mittelgroße und große GmbHs, AGs, Privatstiftungen und Banken.

Geprüft wird auf:

  • sachliche und formale Korrektheit
  • Einhaltung der Rechnungslegungsvorschriften
  • eine „getreue“ Vermögens-/Finanz-/Ertragslage

Darüber hinaus übernehmen Wirtschaftsprüfer:innen die Prüfung von IKS- & Prüfungsmanagementsystemen.

Was macht ein:e Steuerberater:in?

Steuerberater:innen sind für die buchhalterische sowie steuerliche Beratung von Klienten unterschiedlicher Branchen und Rechtsformen zuständig. Sie erstellen Monats-, Quartals- und Jahresabschlüsse sowie die Steuererklärungen von Unternehmen oder Privatpersonen. Steuerliche Beratung hinsichtlich ESt, KÖSt, KESt & USt gehört ebenfalls zu ihrem Tätigkeitsgebiet. Darüber hinaus betreuen sie bei Umgründungen, Übernahmen und bei der Finanzplanung und agieren als Ansprechperson für Finanzämter und Behörden sowie als Vertretung bei Finanzstrafverfahren.

Wie wird man Steuerberater:in oder Wirtschaftsprüfer:in?

Grundlage für beide Berufe ist ein facheinschlägiges Bachelor Studium. Zusätzlich meldest du dich bei der Kammer der Steuerberater:innen und Wirtschaftsprüfer:innen als Berufsanwärter:in an und nach 18 Monaten als offizielle:r  Berufsanwärter:in bist du zu den Fachprüfungen zugelassen. Diese Fachprüfungen bestehen aus fünf schriftlichen und einer mündlichen Prüfung. Nach bestandener Prüfung und Angelobung darfst du dich Steuerberater:in bzw. Wirtschaftsprüfer:in nennen.

Welche Fähigkeiten und Kenntnisse sind für die beiden Berufe wichtig?

Steuerberater:innen und Wirtschaftsprüfer:innen sollten ein betriebswirtschaftliches Grundverständnis mitbringen. Daher lohnt sich auch eine Schulausbildung an einer HAK/HLW – auch wenn das keine zwingende Voraussetzung ist.

Die wichtigsten Hard Skills für Steuerberater:innen und Wirtschaftsprüfer:innen sind:

  • Buchhaltung & Bilanzierung
  • Kenntnisse im Bereich Rechnungslegungsvorschriften
  • Wissen im Bereich Steuerrecht
  • Umgang mit Gesetzestexten

Was sind die wichtigsten Persönlichkeitsmerkmale der Steuerberater:innen und Wirtschaftspürfer:innen?

Die wichtigsten Soft Skills für Steuerberater:innen und Wirtschaftsprüfer:innen:

  • Verantwortungsvolle Wesensart
  • Hohe Lern-& Weiterbildungsbereitschaft
  • Analytische, logische Denkweise
  • Zahlenaffinität
  • Offenes & vertrauenswürdiges Auftreten
  • Stressresistenz & Teamfähigkeit

Welche Herausforderungen gibt es in der Branche?

Die größten Herausforderungen für einen Steuerberater oder eine Wirtschaftsprüferin liegen sicherlich in den ständigen Erneuerungen innerhalb des Bereichs. Und nicht nur die gesetzlichen Regelungen bleiben laufend in Bewegung, auch die Digitalisierung und die damit verbundene Implementierung neuer EDV-Systeme stehen kaum still. Eine andere Challange sind die High Seasons, in denen die Steuerberater:innen und Wirtschaftsprüfer:innen mit einem hohen Workload umgehen müssen. Hinzu kommt Druck von Klient:innen, wenn es um Deadlines und das Einhalten von Fristen geht.

Die High Seasons oder Busy Seasons in der Wirtschaftsprüfung finden von Oktober bis Mai statt. Die Abschlussstichtage fallen meist auf den 30. September oder auf den 31. Dezember.

Arabel Senger, Personalberaterin

Welche Arbeitsbedingungen und -umgebungen sind typisch?

Die Optionen zu Home-Office und Gleitzeit hängen in dieser Berufsgruppe stark von der Kanzleigröße ab. In einer Big Four Kanzlei stehen die Chancen dazu besser als in kleinen, familiär geführten Kanzlein. Gleichzeitig gibt es in den Big Four Kanzlein allerdings einen deutlich höheren Workload zu bewältigen.

Reisebereitschaft sollte man vor allem in der Wirtschaftsprüfung mitbringen.

Wie wichtig sind Fortbildungen und Weiterbildungen?

Laufende Weiterbildung ist ein Muss. Das betrifft insbesondere das Steuerwesen und die Rechnungslegungsvorschriften, da diese immer wieder abgeändert und betreffend neuer Regelungen aktualisiert werden.

Welche Perspektiven gibt es in der Branche?

Sowohl Berufsanwärter:innen als auch Steuerberater:innen und Wirtschaftsprüfer:innen sind im Finanz- und Rechnungswesen sehr breit einsetzbar, aktuell genießen sie eine enorm hohe Nachfrage am Arbeitsmarkt.

Die klassische Laufbahn führt über den Wechsel auf Unternehmens- bzw. Konzernseite, aber auch innerhalb der Wirtschaftstreuhand gibt es zahlreiche Entwicklungsmöglichkeiten, welche abhängig von der Kanzleigröße sind.

 Entwicklungsmöglichkeiten auf Unternehmensseite:

  • Expertenfunktion im Bereich Steuern
  • Bilanzbuchhaltung
  • Konzernrechnungswesen

Entwicklungsmöglichkeiten auf Kanzleiseite:

  • Teamleiter-Rolle
  • Partner:in
  • Geschäftsführung

Welches Gehalt kann man erwarten?

Tendenziell sehen die Gehaltsaussichten auf Unternehmensseite besser aus als in der Wirtschaftstreuhand. Innerhalb der Wirtschaftstreuhand gibt es wiederum Unterschiede – in größeren Kanzleien steigen die Gehaltsaussichten.

Die Gehaltsaussichten für Berufsanwärter:innen in der Steuerberatung oder Wirtschaftsprüfung sehen durchschnittlich wie folgt aus:

Berufsanwärter:innen ohne Berufserfahrung: ab ca. € 2.500,00 brutto pro Monat

Berufsanwärter:innen mit erster bis mehrjähriger Erfahrung: ca. € 3.200,00 - € 4.500,00 brutto pro Monat

Nach abgeschlossener Prüfung zum/zur Steuerberater:in/Wirtschaftsprüfer:in: ab ca. € 5.000,00 brutto pro Monat

Welche weiteren Ressourcen oder Informationen können mir bei der Erkundung der Berufe helfen?

Wenn du dich für die beiden Bereiche – Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung – interessierst und eventuell einen beruflichen Weg in die Richtung einschlagen willst, dann sind erste Praktika hilfreich, um einen Eindruck zu gewinnen. Du kannst dich auch bei der Kammer der Steuerberater:innen und Wirtschafstprüfer:innen (KSW) informieren – die KSW ist die gesetzliche Vertretung dieser Berufsgruppen -> Hier geht’s zur KSW.

Ein heißer Tipp zum Erhalt aller wichtigen Infos ist ein Beratungsgespräch bei Schulmeister – wir geben dir gerne einen tollen Überblick über die Branche 😉

Arabel Senger, Personalberaterin

Unser Tipp für Berufseinsteiger:innen?

Wir haben unsere drei besten Tipps für den Werdegang in der Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung zusammengefasst:

  • Hack Nr. 1: Starte in einer KMU-Kanzlei: Hier kannst du dich breit aufstellen, erlernst das Handwerk von der Pike auf und übst eine generalistische Tätigkeit aus.
  • Hack Nr. 2: Ein Abschluss der Fachprüfungen ist nicht zwingend erforderlich, wenngleich empfehlenswert. Mit einschlägiger Erfahrung (2-3 Jahre) gibt es aktuell ausreichend Jobchancen auf Unternehmensseite.
  • Hack Nr. 3: Du kannst dich nicht zwischen Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung entscheiden? Kein Problem! Bei Interesse kann mach auch „Combined“ arbeiten.

Fazit

Schulmeister Recruiting Personalvermittlung Personalberater in Anzug Stefan Bäuchl

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